Missverständnisse über GFK

 Häufige Missverständnisse über Gewaltfreie Kommunikation

„GFK ist vor allem für Konflikte mit sichtbarer Gewalt“

Auch wenn es auf den ersten Blick so klingt: Der Begriff „gewaltfrei“ bedeutet nicht, dass GFK nur auf handfeste Konflikte mit aggressivem oder gar körperlichem Gewaltpotential zugeschnitten ist. „Gewaltfrei“ beschreibt in der GFK vielmehr das Ziel, subtile, tief verinnerlichte Denkmuster einer „Dominanzkultur“ zu hinterfragen und partnerschaftlich mit anderen Menschen zu leben.  Das bedeutet zum Beispiel, dass die Bedürfnisse aller Beteiligten gleich wichtig genommen werden und dass Menschen aus eigener Motivation handeln und nicht aus Angst vor Strafe oder Schuldzuweisung.

Aussprechen können

„Bei GFK redet man um den heißen Brei herum“

„Gewaltfrei“ zu sprechen bedeutet nicht, die eigenen Worte zu zensieren oder um den heißen Brei herum zu reden. Im Gegenteil – GFK hat das Ziel, ehrlich, kraftvoll und authentisch das ausdrückzudrücken, was für einen wichtig ist. Dabei geht es auch darum, automatisiertes „nett sein“ zu hinterfragen. Wenn Jemand als Kind gelernt hat, brav und lieb zu sein, war das wahrscheinlich die naheliegenste Strategie, um Liebe und Anerkennung zu bekommen. Heute merkt die erwachsene Person vielleicht, dass sie damit wichtige eigene Bedürfnisse übergeht. Genau das ernst zu nehmen, ist ein wichtiges Anliegen von Gewaltfreier Kommunikation.

GFK hat auch nicht den Anspruch, dass man nie mehr ärgerlich sein darf. Gerade im Rahmen der Selbstklärung heißt GFK Wut, Aggression, Enttäuschung oder Ärger willkommen. Wenn Jemand Wut bislang eher in sich reingefressen hat, kann es sehr befreiend sein, Wut erstmal vollständig zu fühlen. Gleichzeitig zeigt GFK, wie man hinter den Ärger schauen und eigene Anliegen so kommunizieren kann, dass das Gegenüber idealerweise nicht gleich wegrennt oder sich verteidigt, sondern echte Verbindung entstehen kann.

„GFK ist gekünstelt und alltagsfremd“

In der Tat können die ersten Versuche, Gewaltfreie Kommunikation im Alltag anzuwenden, zunächst etwas befremdlich oder künstlich wirken. Schließlich wachsen die meisten nicht in Umfeldern auf, in denen eine empathische Kommunikation zum Alltag gehört. Es braucht Zeit und Geduld, um zu einer Sprache zu finden, die sich natürlich anfühlt und einem selbst entspricht. Je mehr man eine empathische Haltung verinnerlicht, desto weniger ist man auf „Gesprächsanleitungen“ angewiesen, die statisch wirken können. Gleichzeitig bleibt die Weiterentwicklung einer Sprache, die sich je nach Kontext gut und passend anfühlt, wohl eine der größten Herausforderungen befriedigender GFK Praxis. Für mehr Alltagsnähe finden wir es wichtig, GFK in ganz unterschiedlichen „Szenen“ und Lebenskontexten weiter zu entwickeln

Hier finden Sie weitere Informationen zu den Auswirkungen einer regelmäßigen GFK-Praxis.

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